Niederbayern in Bad Aibling 1999

(von Erich Kreilinger)

Bild 1: Die niederbayerischen Vertreter schlugen sich in Bad Aibling hervorragend.(von links nach rechts: Pressewart Erich Kreilinger, Alfred Kodalle, Fritz Müntzer, Martin Lingott, Joachim Breitfuss, Patrick Carty, Günther Zellner)
Bild 2: Mit 86 Jahren als ältester Teilnehmer konnte der ehemalige Landshuter Altmeister Martin Lingott noch einen Sonderpreis ergattern.

(ek). Alljärlich findet in der oberbayerischen Kurstadt Bad Aibling in der Woche um Maria Himmelfahrt mit dem Turnier um den Silberpokal der Stadt auch ein großes überregionales Schach-Open statt. Während in früheren Jahren noch über 200 Teilnehmer vertreten waren, pendelt sich die Teilnehmerzahl inzwischen so bei 150 ein. Auch heuer nahmen 151 Schachspieler die Herausforderung an eine Woche lang sich wettkampfmäßig auf die neue Saison vorzubereiten. Eine wesentliche Besonderheit weist das Turnier auf: Es wird zugleich als Pokal- (K-O-System) und Preisturnier nach dem Schweizer System abgehalten. Als Turnierleiter all die Jahre über hat sich der nationale Schiedsrichter Hans Hüter mit seinem jugendlichen Team bewährt. Wer aus dem Pokalturnier ausscheidet, nimmt seine Punkte mit und bleibt im Preisturnier, wo es ganz ansehnliche Sachpreise etwa für die besten 35 gibt. Da es keine Geldpreise gibt und daher das Turneir für die internationalen Meister und Großmeister aus dem Osten eher uninteressant ist, bleiben die Amateurspieler der Region um München und Rosenheim weitgehend unter sich. Trotzdem ist die Spielstärke beachtlich und tummeln sich Bundesliga,- Landesliga- und Regionalliga-erfahrene Spieler im Feld. Eine gute Gelegenheit ist es für den eigenen Nachwuchs sich mit starken Spielern zu messen. Seit einigen Jahren mischen aber auch kräftig einige gute Schachspieler aus Niederbayern mit und schlagen sich mitunter bravourös. Im Vorjahr konnte bei 141 Teilnehmern Erich Kreilinger vom TSV Ergoldsbach mit sechs Punkten den 12. Platz erreichen. Heuer stieß der Pressewart des Bezirks Niederbayern auf erheblich größeren Widerstand, erreichte aber immerhin mit noch 5 Punkten, nur 2 Punkte hinter den Besten einen guten Platz unter den ersten 40. Kreilinger unterlag dabei außer in einer weiteren Partie nur noch dem internationalen Meister, Titelverteidiger und späteren wiederholten Turniersieger Klaus Klundt (DWZ 2401) aus Tegernsee. Fritz Müntzer aus Pocking (DWZ 2080) konnte sich ebenfalls im Klassefeld an den vorderen Plätzen behaupten, war zeitweise sogar nahe drauf und dran einen einstelligen Platz zu erspielen und konnte schließlich einen hervorragenden 28. Platz erreichen. Müntzer hatte jahrelang im niederbayerischen Raum für den SC Neuhaus gespielt, in der Vorstandschaft den SC Simbach / Inn mit aufbauen geholfen und die Bad Füssinger Schachwoche, eine regionale Schachzeitung, ins Leben gerufen. Außerdem ist er Herausgeber eines satirischen Passauer Blättchens mit hohem literarischen Anspruch. Seit Jahren spielt er erfolgreich in Österreich in der Landesliga für den SC Ranshofen. In der abgelaufenen Saison erreichte er mit sechs Siegen, drei Unentschieden und nur einer Niederlage ein ausgesprochen gutes Ergebnis. Aber auch die anderen niederbayerischen Vertreter Günther Zellner, Patrick Carty (beide SC Pocking), Joachim Breitfuss, Alfred Kodalle (beide Castra Batava Passau) und Martin Lingott (vereinslos) aus Landshut konnten sich wacker schlagen. Der mehrmalige Passauer und niederbayerische Seniorenmeister Günther Zellner, sonst in Diensten beim SC Pocking, tummelt sich darüberhinaus in der österreichischen Landesliga beim SC Ranshofen und war in der abgelaufenen Saison mit 7 Punkten von 10 möglichen äußerst erfolgreich. Mit 86 Jahren als ältester Teilnehmer konnte der Landshuter Altmeister und Verfasser der Schachecke Martin Lingott sogar noch einen Sonderpreis ergattern. Auch seine drei erreichten Punkte von 8 möglichen können sich durchaus sehen lassen. Hervorragend schlug sich auch Manfred Jahnke aus Ludwigburg, der seit Jahren seinen Urlaub bei den Freizeitschachspielern in Bad Füssing verbringt und fast als Einheimischer gilt. Er landete noch im vorderen Mittelfeld.

Erich Kreilinger, Pressewart