Martin Riediger neuer Niederbayerischer Schachmeister - Franz Schmidbauer gewinnt Seniorenturnier.

 

Neuer niederbayerischer Schachmeister bei den niederbayerischen Einzelschachmeisterschaften des Schach-Bezirkverbands Niederbayern von Osterdienstag bis Ostersonntag im Landgasthof Gutsmidl in Vilshofen wurde Martin Riediger vom SC Pfarrkirchen mit 7,5 Punkten aus neun Runden. Nicht so spielstark wie in den vergangenen Jahren war das Turnier heuer besetzt; nur fünf Spieler wiesen eine Turnierwertungszahl besser als 2000 auf; doch damit war in fast allen Runden prickelnde Spannung angesagt. Erst am Donnerstag konnte sich Riediger in der Meisterklasse allein an die Tabellenspitze setzen. Doch spannend blieb es bis zur neunten und letzten Runde am Samstag, wo sich der überragende Akteur Martin Riediger mit Klaus Kreuzer vom FC Ergolding sehr schnell auf ein taktisches Unentschieden einigte, was ihn beinahe den Titel gekostet hätte. Der bis dahin Tabellenzweite Michael Müller vom SC Bayerwald/Regen spielte ein überragendes Turnier und hätte mit einem Sieg in der letzten Runde über FM Patrick Bensch (SC Pfarrkirchen) noch die Meisterschaft gewinnen können. Doch Riediger hoffte stark auf die Schützenhilfe seines Teamgefährten. In einer Aufsehen erregenden fast fünfstündigen Partie schließlich konnte Bensch ein Unentschieden erreichen und sicherte damit Riediger erneut nach 1991, 1993, 1996 und 2002 den Titelgewinn. Riediger konnte damit mit FM Günter Schmid vom SC Pfarrkirchen gleichziehen, der ebenfalls bereits fünf niederbayerische Einzeltitel gewinnen konnte. Lediglich der bereits verstorbene Karl Kallinovsky vom SK Landshut mit sechs Meistertiteln und FM Ralf Scheipl vom SC Straubing mit acht Meistertiteln konnten mehr niederbayerische Einzelmeistertitel erringen. Zweiter wurde Michael Müller vom SC Bayerwald/Regen und Dritter der einzige Titelträger Fidemeister (FM) Patrick Bensch vom SC Pfarrkirchen. Überraschend gut spielte
Wolfgang Latzel vom SK Landshut und erreichte als Wertungsbester den vierten Platz, während die etwas höher eingestuften Klaus Kreuzer vom FC Ergolding und vor allem Franz Schmid vom TSV Waldkirchen doch etwas enttäuschten. Der Jugendliche erst 17jährige Dominic Wisnet vom SC Vilshofen konnte durch sein hervorragendes Abschneiden als Fünftplatzierter seine Turnierwertungszahl enorm steigern und wird sicher weiter seinen Weg zu Meisterehren machen. Als äußerst schwer zu besiegen erweist sich Ralf Seitner vom heimischen SC Vilshofen und erreicht acht Unentschieden, womit er eindeutig ungekrönter Remis-König und Zehnter wird. Der beste Spieler mit einer DWZ unter 1900 wurde Wolfgang Latzel vom SK Landshut, der beste Spieler mit einer DWZ unter 1700 als Elftplatzierter Reinhard Rund vom TSV Massing und der beste Spieler mit einer DWZ unter 1500 Viktor Kaisin vom SK Passau auf dem 19. Platz. Leider nahmen heuer keine Damen an den Einzelmeisterschaften teil, sodass auch kein Damentitel vergeben werden konnte.

In der Seniorenklasse blieb es ebenfalls bis zur siebten und letzten Runde spannend; allein sechs Spieler waren nur um einen halben Punkt getrennt und konnten noch den Meistertitel erringen. Am Ende setzte sich aber auch der Wertungsbeste Franz Schmidbauer vom SC Deggendorf durch. Erfreulicherweise konnte die Minusbeteiligung vom Vorjahr um ein Erhebliches wieder gesteigert werden. Auch die Spielstärke hatte bei den Senioren enorm zugenommen, sodass für Spannung pur gesorgt war. Titelverteidiger Borys Bilyavskyy vom FC Ergolding musste durch eine überraschend klare Niederlage in der letzten Runde gegen Fritz Arnold vom SV Pocking alle Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung begraben und wurde nur Vierter. Auch der Zweitplatzierte des Vorjahrs Anton Königl musste Federn lassen und landete nur auf dem 9. Platz. Zweitplatzierter wurde Fritz Arnold vom SV Pocking vor Heinz Ulmer vom SC Adlkofen. Als ältester Teilnehmer konnte Alfred Kodalle vom SC Castra Batava Passau einen Sonderpreis erhalten. Vor allem lobten bei der Siegerehrung der Vorsitzende des
Schach-Bezirksverbands Niederbayern Gottlieb Kutschera und der Spielleiter des Bezirkverbands Werner Schubert die gute Organisation des Turniers durch das Organsiationsteam des SC Vilshofen unter ihrem Vorsitzenden Christian Stutzke, die tolle und ruhige Atmosphäre und das disziplinierte Verhalten der Spieler. Die Turnierleitung habe so dem Spielleiter kaum Schwierigkeiten bereitet. Alles in allem sei das Turnier wieder eine gelungene Werbung für den Schachsport gewesen. Zum ersten Mal konnte man sogar als besondere Serviceleistung des SC Vilshofen im Internet auf einer eigenen Homepage täglich die Geschehnisse an den einzelnen Schachbrettern mitverfolgen. Auch der zweite Bürgermeister der Stadt Vilshofen Georg Krenn, der am Osterdienstag das Turnier eröffnet hatte, sprach bei der Siegerehrung von einem Höhepunkt im Veranstaltungskalender der Stadt Vilshofen, an den man sich im Schachverein Vilshofen anlässlich seines 80jährigen Jubiläums sicher noch lange erinnern wird. Die ersten drei Sieger konnten schöne Pokale in Empfang nehmen, die weiteren Sieger bis zum zehnten Platz erhielten noch Sachpreise. Die ersten zwei Sieger sind automatisch für die bayerischen Einzelmeisterschaften qualifiziert.