NB Einzelmeisterschaften 2013 in Untergriesbach

vom 04. bis 07. April 2013

 

Endstand Meisterklasse

Endstand Seniorenklasse

 

Einzelresultate Meisterklasse

Einzelresultate Seniorenklasse

 

 

 

Siegerehrung

 

 

Erwin Küspert (links) und Josef Fenzl (rechts) bei der Ehrung vom Ndb. Vorsitzenden Klaus Kreuzer (mitte) für verdienstvolle Jugendarbeit

 

 

 

Bericht von Spielleiter Werner Schubert:

 

Niederbayerische Einzelmeisterschaft 2013 in Untergriesbach

 

Zwei Sieger in der Meisterklasse – Josef Fenzl dominiert Seniorenklasse

 

Ausrichter der diesjährigen Niederbayerischen Einzelmeisterschaft in Untergriesbach war die DJK SV Schaibing. Die Spielstätte, das Cafe Pilger, war einwandfrei und man hatte an allen Brettern den notwendigen Platz.  Das Turnier fand dieses Jahr wieder in der zweiten Osterwoche statt, wobei Donnerstag bis Samstag jeweils zwei Runden und am Sonntag noch die letzte Runde gespielt wurde.

Leider fanden sich  in Untergriesbach  nur 20 Spieler in der Meisterklasse und nur acht Spieler in der Seniorenklasse ein. Damit es in der Meisterklasse kein ungerades Teilnehmerfeld gab, spielte auch eine Dame – Regina Heyne – mit, die jahrelang für die DJK SV Schaibing aktiv und auch einige Jahre Damenreferentin des Niederbayerischen Schachverbandes war. Das kleine Teilnehmerfeld in der Meisterklasse war qualitativ stark besetzt, so dass es von Anfang an an Spannung nicht fehlte. Leichter Favorit war Josef Heiduczek vom SC Rottal, der vor zwei Jahren souverän mit hundertprozentiger Punktausbeute Niederbayerischer Meister wurde.

 

Das Meisterturnier begann bereits in der ersten Runde mit einer großen Überraschung, als der an Nr. 6 gesetzte  Spitzenspieler des SK Landau/Dingolfing Hans Theiß dem an Nr. 16 gesetzten Geiselhöringer Bernhard Zinner unterlag und Jugendspieler Chulian Neuwerth (Castra Batava Passau Nr. 18) gegen den an Nr. 8 gesetzten Schaibinger Martin Wimmer ein Remis holte. In der 2. Runde endete die Spitzenpaarung Michael Müller (SC Bayerwald/Regen Nr. 5)) gegen Turnierfavorit Josef Heiduczek nach einer turbulenten Partie remis, was sich zum Turnierende noch als entscheidend bemerkbar machen sollte. Ansonsten brachte diese Runde nur Favoritensiege und Zinner erreichte gegen Wimmer ein Remis.

 

Die Spitzenpaarung der dritten Runde war Armin Zepke (SC Bayerwald/Regen Nr. 4) gegen Alexander Stadler (SV Deggendorf Nr.2), die beide mit 2/2 starteten und nun friedlich die Punkte teilten. Turnierüberraschung Zinner wurde von Müller in die Schranken gewiesen und musste die erste Niederlage einstecken und am Tabellenende konnten Josef Seidl (TSV Kreuzberg Nr. 19) und Anton Pauli (SV Röhrnbach Nr. 20) noch nicht punkten. Die 4. Runde brachte ungefährdete Siege von Heiduczek gegen Zepke und Müller gegen Stadler, eine weitere Niederlage von Zinner gegen Jürgen Bichleder (SC Rottal Nr. 10), sowie eine Punkteteilung von Seidl und Pauli. Jugendspieler Neuwerth erreichte sein zweites Remis gegen Jürgen Lichtmannecker (SV Aham Nr. 17).

 

In der 5. Runde brachte es Martin Heyne (Setzliste Nr.3) vom gastgebenden Verein SV Schaibing fertig, Heiduczek seine erste Niederlage beizubringen und Müller nutzte die Gunst der Stunde und konnte mit einem Erfolg über Theiß mit 4,5/5 einen Vorsprung von einem Zähler gegenüber drei Verfolgern herausspielen. Ferner konnte Regina Heyne (Nr. 14) den ersten Turniersieg nach zwei Remisen verbuchen und Außenseiter Zinner begann mit einem Erfolg über Franz Haselbeck (SV Deggendorf Nr. 11) eine famose Siegesserie. Pauli konnte sich mit einem Remis gegen Neuwerth um einen halben Punkt von Seidl absetzen und im Kampf um die DWZ-Krone unter 1500 einen großen Schritt tätigen.

 

In der 6. Runde dachte jeder, dass Müller nun ruhig seinen Vorsprung von einem Punkt über die Ziellinie trägt, doch hatte er nicht mit dem Siegeswillen von Heyne gerechnet, der sich nach Heiduczek nun mit Müller den zweiten Spitzenscalp holte. Müller opferte in dieser Partie zu euphorisch eine Figur was Martin Heyne mit konsequentem, sicherem Gegenspiel sofort nutzte und einen ungefährdeten Sieg einfuhr. Nachdem Stadler gegen Heiduczek verlor, lagen vor der letzten Runde Heiduczek, Martin Heyne und Müller punktgleich an der Spitze. Zinner konnte Erich Kreilinger (TV Geiselhöring Nr. 12) im internen Vereinsduell besiegen und Lichtmannecker sicherte sich durch einen Erfolg über Seidl vorzeitig den Sieg in der DWZ-Wertung unter 1700.

 

Die letzte Runde brachte die Paarungen Heiduczek – Christoph Schultes (SK Landau-Dingolfing Nr. 9), Martin Heyne –Theiß und Zepke – Müller im internen „Bayerwaldduell“. Früh begnügte sich Martin Heyne mit einem Remis, was ihm sicher einen Stockerlplatz sicherte. Die beiden anderen Partien sahen jedoch zum Schluss Sieger. Heiduczek gewann sicher eine positionelle Angriffspartie und Müller konnte sich in der Zeitnotphase entscheidenden Bauerngewinn und den Erfolg sichern. Die letzte Entscheidung (Sieger DWZ-Wertung unter 1900) gab es in den Partien Zinner – Stadler und Erwin Küspert (SV Schaibing Nr. 13) – Bichlmeier. Sowohl Zinner als auch Küspert waren vor der letzten Runde punktgleich, doch Zinner setzte seine tolle Siegesserie fort und gewann überraschend schnell gegen den Regionalligaspieler Stadler, der sich veropferte. Küspert versuchte alles, um aus einer ausgeglichenen Stellung mehr zu holen, doch der erfahrenene Landesligaspieler Bichlmeier konnte seine Stellung immer mehr verstärken und durch eine lange Kombination entscheidenden Vorteil erreichen, der Küspert zur Aufgabe zwang. Somit gewann sensationell Bernhard Zinner den DWZ-Pokal und kam sogar auf den hervorragenden vierten Gesamtrang.

 

Nach Abschluss der siebten Runde dann das überraschende und für Niederbayern noch nie dagewesene Endergebnis: Martin Heiduczek und Michael Müller wurden beide mit 5,5/7, der gleichen Buchholzwertung und ebenfalls der identischen Sonneborn-Berger-Wertung Niederbayerischer Einzelmeister 2013. Herzlichen Glückwunsch!

Die Seniorenklasse mit acht Teilnehmern wurde im Rundensystem ausgetragen. Es gab mehrere aussichtsreiche Bewerber um den Seniorentitel, wobei Kurt Hähnlein (SK Landau/Dingolfing) als Sieger der letzten Jahre als leichter Favorit galt. Doch auch Anton Königl und Boris Bilyavskyy beide vom FC Ergolding sowie Josef Fenzl vom Gastgeber durfte man den Titel zutrauen. In der ersten Runde gab es fast nur interne Vereinsduelle, wobei Fenzl gegen Vereinskamerad und 1. Vorsitzenden der Schaibinger Schachabteilung Werner Heyne sicher gewann und Königl und Bilyavskyy sowie Kutschera (SK Landau/Dingolfing) und Hähnlein sich erwartungsgemäß die Punkte teilten. Günter Sagner (SC Bayerwald/Regen, ohne DWZ) gewann gegen den Außenseiter Richard Westermeier (TSV Ergoldsbach). In der zweiten Runde gewannen nur Königl und Werner Heyne ihre Partien, wodurch Königl die Tabellenführung übernahm, die er nach einem Erfolg über Werner Heyne in der dritten Runde weiter behauptete.

 

Die 4. Runde brachte dann einen Gleichstand um den Titelgewinn, da Königl gegen einen emsig verteidigenden Westermeier nicht über ein Remis hinauskam und Fenzl Mitfavorit Bilyavskyy nach Damenfang das Nachsehen gab. In der 5. Runde dann das Spitzenduell Königl – Fenzl, was letzterer sicher zu seinen Gunsten entschied und ihm einen Vorsprung von einem Punkt gegenüber Sagner einbrachte. Sagner, der sich sicher aber unauffällig nach vorne schob, konnte Bilyavskyy, Hähnlein und Kutschera weiterhin in Schach halten.

 

Seinen konfortablen Vorsprung ließ sich Josef Fenzl nicht mehr nehmen und konnte mit zwei sicheren Remis in den letzten beiden Runden gegen Sagner und Kutschera den Niederbayerischen Seniorentitel 2013 gewinnen. Herzlichen Glückwunsch!

 

Um die weiteren Plätze gab es noch heiße Gefechte. Sagner lag vor der letzten Runde einen halben Punkt vor Hähnlein und Königl. Nach einem schnellen Remis gegen Werner Heyne war ihm Platz drei sicher, doch nur bei einem Erfolg von Königl über Hähnlein konnte ihm der 2. Platz noch genommen werden. Aufgrund großer Zeitprobleme und der schlechteren Stellung von Königl, sah bis Sekunden vor Partieende danach aus, dass Hähnlein dieses Duell für sich entscheidet und noch den dritten Platz erreicht. Doch Hähnlein überlegte zum Schluss zu lange und verlor das Zeitnotduell durch Zeitüberschreitung (Königl hatte noch drei Sekunden „Guthaben“!). Somit sicherte sich Anton Königl den Silberplatz vor Günter Sagner.