Das königliche Spiel vereinte ungarische und deutsche Schüler

Im internationalen Vergleich dominierte die „Deutsche Schachschule“ Wegscheid deutlich

 

 

Wegscheid (ob).   Einen Tag lang herrschte internationales Flair in der Aula der Adalbert-Stifter-Volksschule Wegscheid. Sechs Gastschüler aus Veszprem, Ungarn, traten zu einem Wettbewerb im Schulschach gegen 12- bis 15-jährige ehemalige Wegscheider Schachschüler an, die inzwischen ans Gymnasium oder die Realschule übergetreten sind. Die ungarischen Brettstrategen waren im Durchschnitt ein Jahr jünger und nicht zuletzt deshalb den deutschen Denksportlern klar unterlegen.

 

Als stellvertretende Schulleiterin begrüßte Konrektorin Monika Berg die Gäste und ihren Betreuer FIDE-Instruktor László Simai. Wegen ihrer vielen Erfolge auf nationaler Ebene dürfe die Adalbert-Stifter-Volksschule das Prädikat „Deutsche Schachschule“ führen. Georg Obermaier und seine Arbeitsgemeinschaft Schulschach stelle sich aber auch der internationalen Herausforderung. Der Kontakt zu den ungarischen Gästen sei über Rektor Werner Grabl von der Volksschule Hutthurm zustande gekommen. Reichlich ungewohnt und entsprechend eindrucksvoll war es für die erwachsenen Besucher ebenso wie für die Schüler, dass Lásló Simai jeden Satz in ungarischer Sprache wiederholte.

 

Es war aber auch sonst Einiges geboten an diesem Tag: Informatiklehrer Martin Hofbauer zeigte eine Powerpointpräsentation über das Schach an der Schule Wegscheid und machte den Verlauf des Wettbewerbs von einer Partie zur anderen auf einer Leinwand transparent. Die zahlreichen Besucher nahmen rege von der Möglichkeit Gebrauch, selbst Schach zu spielen und einen von mehr als 100 Schlüsselanhängern mit Schachfigur zu gewinnen. In der Schulküche waren unter Leitung von Küchenchefin Maria Ilg mehrere Eltern im Dauereinsatz, um sechs Stunden lang für das leibliche Wohl zu sorgen.

 

Der Wettkampf selbst war zweigeteilt. Im Teamwettbewerb wurden zwei Runden gespielt. In beiden Durchgängen behielten die meisterschaftserprobten Wegscheider mit 20 : 4 Punkten die Oberhand. Anschließend trat jeder der 12 Spieler gegen jeden an. Das waren noch einmal je 11 kräftezehrende Partien. Nach insgesamt 78 Partien lagen schließlich auch in der Einzelwertung die Gastgeber in Front. Es siegte Roland Gruber mit 20 Punkten vor Emanuel Panholzer 19, Martin  Wimmer 18, Tobias Wimberger 15, David Bauer 14, Bastian Haydn 12 (alle Wegscheid), Tamás Sokoray 8, Klaudia Tóth 7, Dávid Bakay 6, Kristóf Henn 5, Milán Bacsák 4 und Mátyás Szabó 4 Punkte (alle Veszprem).

 

In der Siegerehrung und Preisverteilung anerkannte Bürgermeister Josef Lamperstorfer die Leistungen der Schulschachgruppe mit ihrem Betreuer Georg Obermaier. Eine völkerverbindende Veranstaltung dieser Art sei noch vor rund 20 Jahren wegen ganz anderer politischer Verhältnisse kaum vorstellbar gewesen. László Simai, dem Betreuer der ungarischen Schülermannschaft, überreichte er ein Wappen der Markgemeinde Wegscheid. Simai erkundigte sich in allen Einzelheiten über den Schachunterricht in Wegscheid und äußerte sich beeindruckt von der Veranstaltung und ihren Rahmenbedingungen. Für den Herbst lud er die Wegscheider zu einem Gegenbesuch nach Veszprem ein.

 

 

 

 

Den Schülervergleichskampf Wegscheid – Veszprem in der Aula der Adalbert-Stifter-Volks­schule Wegscheid bestritten (vorne v. l.)  Roland Gruber, Mátyás Szabó, Emanuel Panholzer und Klaudia Tóth, hinten v. l.: Tobias Wimberger, Dávid Bakay, Martin  Wimmer, Kristóf Henn, David Bauer, Tamás Sokoray, Bastian Haydn und Milán Bacsák. (Foto: Obermaier)