Neu gefasste Änderungen der FIDE-Regeln ab 01.07.2001
 
In der Homepage des Schach-Bezirksverbandes Niederbayern und auf der Bayer.Hompage sind die vom letzten FIDE-Kongress in Istanbul neu gefassten Regeln, die ab 01.07.2001 in Kraft treten, veröffentlicht:

http://www.landshut.org/bnla01/members/KlausK/Niederb.htm oder
http://home.t-online.de/home/schach.muenchen/fide2001.htm

Vieles ist ledliglich redaktionell (eine klarere Fassung). Manches hat sich aber auch sachlich geändert:

Artikel 5.1, 5.2.a und 5.2.b: Matt, Patt oder eine tote Stellung beenden eine Partie nicht, wenn sie aufgrund eines regelwidrigen Zuges während der Partie herbeigeführt werden. In diesen Fällen (und nur hier) kann also ein regelwidriger Zug auch nach Beendigung der Partie beanstandet werden.

Artikel 5.2.b: Unter die Stellungen, die eine Partie sofort beenden, sind auch die "toten Stellungen" aufgenommen worden, in denen durch keine erdenkliche Zugfolge noch ein Matt erreicht werden kann.

Artikel 6.13.d: Das Anhalten der Uhr ohne triftigen Grund kann bestraft werden.

Artikel 7.4b: Bestrafung regelwidriger Züge, wie es bisher nur in der "Endspurtphase" (bisher: Quickplay Finish-Modus) und im Schnellschach geregelt war.

Artikel 8.7: Das Partieformular mit dem darauf notierten Ergebnis muss von beiden Spielern unterzeichnet werden.

Artikel 9.1.a: Ablehnung eines Remisangebots durch absichtliches Berühren einer Figur (bisher: durch Ziehen).

Artikel 9.5.b: Milderung der Zeitstrafe bei unberechtigtem Antrag auf Remis wegen Stellungswiderholung oder aufgrund der 50-Züge-Regel. Dem Antragsteller bleibt mindestens eine Minute.

Artikel 10.2.b (besonders wichtig): Trifft der Schiedsrichter nach einem Antrag des Spielers auf Remis die Entscheidung nicht sogleich (10.2.a), sondern schiebt sie hinaus, so fällt er seine Entscheidung erst nach dem Fallen den Blättchens. Vor dem Fallen eines der beiden Blättchen hat er keine Entscheidung zu treffen.

Artikel 10.2.d: Entscheidungen des Schiedsrichters, mit denen er einem Remisantrag nach Artikel    10.2 entweder stattgibt, oder ablehnt, oder über den er nach dem Fallen des Blättchens entscheidet, sind endgültig und können nicht angefochten werden.

Artikel 12.7: Wird ein Spieler mit Partieverlust bestraft, so erhält der Gegner nicht automatisch einen Punkt. Hierüber entscheidet vielmehr der Schiedsrichter. Denkbar ist also auch ein 0:½ oder ein 0:0.

Artikel 13.4: Die hier aufgeführten Bestrafungsmöglichkeiten sind abschließend. Dafür sind allerdings zwei neue hinzugetreten: die Kürzung der Punktezahl (und/oder eine entsprechende Erhöhung der Punktezahl beim Gegner). Damit ist es auch möglich, einem Spieler nachträglich eine Partie abzunehmen aufgrund des Verhaltens nach der Partie (z.B. wegen fortlaufender Weigerung, seine Originalaufzeichnung abzugeben).

Anhang B4: Stehen König und Damen seitenverkehrt, und wird dies nicht rechtzeitig korrigiert, so kann der König nicht rochieren.

Anhang B5: Reklamation des Verstoßes gegen die Berührt-geführt-Regel oder wegen Regelverstöße sind nicht mehr zulässig, wenn der Spieler eine Figur berührt hat.

Anhang C3 und C4 (alt): In der Blitzschach-Partie ist ein Gewinn aufgrund regelwidrigen Zuges des Gegners nur noch möglich, wenn man selbst genügend Material zum Mattsetzen hat. Entfallen ist auch die bisher in C4 enthaltene Sonderregelung für den Gewinn durch Zeitüberschreitung (Hilfsmattregelung). Nunmehr gilt auch hier die allgemeine Regelung des Artkels    6.10 Satz    2, wonach ein Spieler nur dann durch Zeitüberschreitung gewinnen kann, wenn er noch genügend Material zum Mattsetzen hat (und zwar aufgrund irgendeiner Zugfolge).