Nach 3:1 Erfolg gegen SF Augsburg Meister in der Landesliga Süd

Es ist der bisher größte Erfolg einer Mannschaft des Schachklubs Schaibing. 2012 wurden Roland Gruber, Martin Wimmer, David Bauer und Jonas Reischl hinter dem SK München SO Vizemeister in der Landesliga Süd. 10 Jahre später besiegten die jungen Schaibinger Brettstrategen in einem Herzschlagfinale die SF AugsburgII mit 3:1 und holten sensationell den Titel in den Lkr. Passau.

Dabei waren Gotthard Knödlseder, Sebastian Müller, Johannes Wagner, Daniel Bogner und Lukas Seidl als krasse  Außenseiter in die Saison 2021/22 gegangen. Nur an Nummer 6 geführt, visierte Kapitän Erwin Küspert nach Platz 5 im Vorjahr heuer Rang 4 an. Unerreichbar schienen die 3 Münchener Topklubs Süd-Ost, Schachfreunde und SC Garching für den Dorfklub aus dem Bayr. Wald.

Doch der Start verlief glänzend. Nach einem kampflosen 4:0-Sieg gegen Bavaria RegensburgII zähmten die Waldler den Bayerischen U16-Meister FC Ergolding (2:2) und überraschten Titelaspirant SC Garching (2,5:1,5). Nach diesem Traumstart fand sich die DJK Schaibing bei Halbzeit plötzlich auf Platz 1 wieder. Als dann auch die 2 hochgehandelten Teams der SF München und des SK München SO (er musste später zurückziehen), nicht in der Lage waren, den Schaibinger Express zu stoppen, schien eine Top 3- Platzierung zum Greifen nahe.

Ein Finale furioso bahnte sich an. 4 Teams kämpften um den Titel und den Aufstieg in die Bayernliga. Vor der Schlussrunde führten SF München und DJK Schaibing mit 10:2 Mannschaftspunkten und 18,5 Brettpunkten ex equo die Tabelle an. Dahinter lauerten SC Garching und FC Ergolding mit jeweils 9:3 MP. Eines war den beiden Führenden klar : Das Team, das den höchsten Sieg einfährt, ist Meister. Während sich SF München mit dem FC Ergolding duellierte, traf Schaibings Quartett auf stark aufgestellte Augsburger.

Der Wettkampf begann optimal. Schaibings Spitzenspieler Gotthard Knödlseder luchste Raphael Göttler früh einen Bauern ab. Als der Fuggerstädter auch noch eine Figur in den Sand setzte, bejubelte Schaibings Anhang das 1:0. In beeindruckender Manier hielt Johannes Wagner an Brett 2 seinen mit 200 Elopunkten deutlich höher bewerteten Gegner in Schach. Als Alexander Rempel nach 3 Stunden in ausgeglichener Stellung Remis bot, nahm der Schaibinger gerne an. Denn fast zeitgleich gelang es Lukas Seidl in einer lange hart umkämpften Partie den Remishafen anzusteuern und einen wichtigen Teilerfolg zur 2:1-Führung beizutragen.

In der Parallelpaarung erhöhten wenig später die Hauptstädter auf 2,5:0,5. Damit lag die ganze Last auf den Schultern des Jüngsten. Bestens vorbereitet, lieferte Daniel Bogner eine Galavorstellung ab. Obwohl der 15-jährige die schwarzen Steine führte, ließ er den nominell überlegenen Gegner, der vor kurzem auch auf der „Deutschen“ erfolgreich war, nie zur Entfaltung kommen. Als der Hauzenberger Gymnasiast im Turmendspiel 2 verbundene Freibauern auf die Reise schickte, hisste Michael Steinbacher entnervt die weiße Flagge.

Platz 2 war nach diesem feinen 3:1-Sieg in trockenen Tüchern. Aber- der ganz große Coup? Nach 3 Std. 59 Min. – 1 Min. vor Ultimo – entschied Ergolding die letzte Partie für sich. Somit gewann SF München nur mit 2,5:1,5 und wurde mit nur einem halben Brettpunkt weniger Zweiter. Mit 12:2 MP. und 21,5 BP. wurde die DJK Schaibing ungeschlagen Meister in der Landesliga Süd und besitzt nun das Aufstiegsrecht für Bayerns höchste Spielklasse.

Ausschlaggebend für diesen nie erwarteten Erfolg war eine ganz starke Teamleistung. Angeführt von den zwei erfolgreichsten Spielern der gesamten Liga – Daniel Bogner gewann alle 5 Spiele, Gotthard Knödlseder holte am 1.Brett 3,5 Punkte in 4 Spielen – steuerten auch Sebastian Müller, Johannes Wagner und Lukas Seidl viele wichtige Punkte gegen meist höher bewertete Gegner bei. Die jahrelange, hervorragende Trainingsarbeit von Josef Fenzl, Erwin Küspert, Konrad Spieß und Albert Schneidhuber hat sich einmal mehr ausgezeichnet.

Foto 1: Sie gehören nun zu Bayerns Top 8!  v.l. Johannes Wagner, Daniel Bogner, Gotthard Knödlseder, Lukas Seidl, Kapitän Erwin Küspert. Es fehlt: Sebastian Müller

Foto 2: Gotthard Knödlseder machte das wichtige 1:0

Foto 3: Topscorer Daniel Bogner entschied den Schachkrimi